Wie lange Krafttraining am Tag?

Von: Martin
Aktualisiert am:
Wie lange Krafttraining am Tag

Wie lange Krafttraining am Tag, um deine Trainingsziele zu erreichen? Die Antwort hängt von vielen Faktoren ab. Kurze und intensive Einheiten können genauso effektiv sein wie längere Trainingseinheiten, wenn sie richtig durchgeführt werden.

Wir schauen uns hier an, worauf du achten musst, damit du Erfolg bei deinem Training hast, egal für welche Variante du dich entscheidest.

Faktoren, die die Länge des Krafttrainings beeinflussen

Beim Thema Krafttraining sind viele Variablen im Spiel. Deine individuellen Trainingseinheiten werden also von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst. Schauen wir uns diese einmal an.

Fitnessziele

Zuallererst, was sind deine Fitnessziele? Möchtest du den Muskelaufbau fördern oder möchtest du dich eher darauf konzentrieren, mehr Kraft zu erhalten?

Wenn dein Ziel hauptsächlich der Muskelaufbau ist, wird dein Training wahrscheinlich länger dauern. Du musst ein höheres Trainingsvolumen anstreben, was bedeutet, dass du mehr Sätze und Wiederholungen durchführen musst.

Wenn dein Hauptziel die Steigerung der Kraft ist, könnten deine Trainingseinheiten etwas kürzer sein. Krafttraining konzentriert sich eher auf schwerere Gewichte und weniger Wiederholungen.

Erfahrungslevel

Fängst du mit dem Training gerade erst an oder bist du fortgeschrittener Kraftsportler? Die Trainingsdauer für Anfänger kann anders aussehen als das Trainingspensum für Fortgeschrittene. Anfänger sollten mit kurzen Trainingseinheiten beginnen und ihre Zeit und Intensität langsam steigern, um Muskelabbau oder Verletzungen zu vermeiden, die ihre Gains abbauen könnten.

Zeit und Verfügbarkeit

Wie viel Zeit hast du in deinem Alltag für das Training zur Verfügung? Kurze Einheiten können genauso effektiv sein wie lange Trainingseinheiten, wenn die Intensität und das Trainingsvolumen angemessen sind.

Genetik und individuelle Unterschiede

Jeder Mensch ist unterschiedlich, und das gilt auch für das Krafttraining. Was für dich funktioniert, muss nicht unbedingt für den anderen gelten. Individuelle Unterschiede, etwa in Bezug auf die Regenerationsfähigkeit und den Ernährungszustand, spielen hier eine grosse Rolle.

Nimm dir also die Zeit, um herauszufinden, was für dich am besten funktioniert. Ob du dich für intensive und kurze Einheiten entscheidest oder lieber lange Trainingseinheiten mit niedrigerer Intensität bevorzugst, hängt letztlich von deinen persönlichen Präferenzen, deinem Fitnesslevel und deinem Trainingsziel ab.


Wie lange sollte das Krafttraining pro Tag sein?

Wie schon erwähnt, ist das sehr individuell. Ich möchte dir hier jedoch eine allgemeine Richtlinie mitgeben, die dir dabei helfen wird, das passende Training für dich zusammenzustellen. 

Für Anfänger im Krafttraining könnten zum Beispiel 45 bis 60 Minuten pro Trainingseinheit ein guter Startpunkt sein. In dieser Zeit kannst du dich auf grundlegende Übungen konzentrieren, um deine Technik zu verbessern und dein Körper auf das Training vorzubereiten.

Wenn du bereits ein fortgeschrittener Kraftsportler bist und dein Ziel der maximale Muskelaufbau ist, könnten deine Trainingseinheiten länger sein. Du könntest 60 bis 90 Minuten pro Trainingseinheit verbringen, wobei der Fokus auf schweren Grundübungen und spezifischen Übungen zur Isolation bestimmter Muskelgruppen liegt. Dabei ist es wichtig, auf die Intensität zu achten. Hohe Intensität und ein höheres Trainingsvolumen sind Schlüssel zum Muskelaufbau.

Fortgeschrittene können aber auch in kurzen Trainingseinheiten ebenso effektiv trainieren wie in längeren Einheiten. Dabei kannst du beispielsweise die Anzahl Übungen reduzieren und dafür die Intensität erhöhen. Oder du kannst in Supersätzen trainieren, um so enorm viel Zeit einzusparen.

Vor- und Nachteile von kurzen Einheiten

Kurze und intensive Trainingseinheiten sind auch beim Krafttraining effektiv. Hier die Vor- und Nachteile, die du berücksichtigen musst.

Vorteile:

  • Zeiteffizienz: Du kannst eine Menge in einer kurzen und intensiven Einheit von 30 bis 45 Minuten erreichen. Das ist besonders gut für diejenigen mit einem vollen Terminkalender oder diejenigen, die ihre Trainingszeit minimieren möchten, ohne ihre Gains zu opfern.
  • Fokus auf Intensität: Kurze Einheiten erlauben dir, die Intensität deines Trainings zu maximieren. Durch kurze, heftige Trainingseinheiten kannst du deine Muskeln bis zur Erschöpfung belasten, was den Muskelaufbau fördert.
  • Vermeidung von Übertraining: Durch das Begrenzen der Trainingsdauer kannst du das Risiko von Übertraining reduzieren, was besonders wichtig für Anfänger und diejenigen mit einer hohen Trainingsintensität ist.

Nachteile:

  • Beschränkte Übungsauswahl: Aufgrund der kürzeren Dauer hast du möglicherweise nicht genug Zeit, um eine Vielzahl von Übungen durchzuführen. Das kann zu einer weniger umfassenden Entwicklung der Muskulatur führen.
  • Gefahr: Wenn du zu kurz trainierst, läufst du Gefahr, nicht genügend Trainingsreize zu setzen, die für Muskelaufbau oder Kraftsteigerungen notwendig sind. Ein Training, das nur wenige Minuten dauert, mag zwar in Sachen Intensität anspruchsvoll sein, könnte aber in Sachen Trainingsvolumen zu kurz kommen. Es ist wichtig, eine Balance zu finden, die sicherstellt, dass dein Körper genug Stimuli erhält, um sich anzupassen und stärker zu werden.

Vor- und Nachteile von langen Einheiten

Auch längere Trainingseinheiten haben spezifische Vor- und Nachteile.

Vorteile:

  • Ganzheitliches Training: In langen Einheiten hast du genug Zeit, um ein ganzheitliches Training durchzuführen. Du kannst dich auf verschiedene Muskelgruppen konzentrieren und eine Vielzahl von Übungen in deinen Trainingsplan integrieren.
  • Förderung des Muskelaufbaus: Lange Einheiten, die mit einer richtigen Ernährung kombiniert werden, können dem Muskelaufbau zuträglich sein. Du hast mehr Zeit, deine Muskeln zu fordern und kannst das Trainingsvolumen erhöhen.

Nachteile:

  • Zeitverpflichtung: Lange Trainingseinheiten erfordern eine grössere Zeitverpflichtung, was für Menschen mit einem vollen Terminkalender eine Herausforderung sein kann.
  • Gefahr: Wenn du zu lange trainierst, könntest du anfangen, die Energie zu verlieren, die du für hohe Trainingsintensität brauchst. Ausserdem erhöht eine zu lange Trainingseinheit das Risiko von Übertraining, welches zu Symptomen wie anhaltender Müdigkeit, erhöhter Anfälligkeit für Verletzungen, verringertem Trainingsergebnis und sogar Muskelaufbau hemmen kann. Es ist daher auch hier wichtig, die richtige Balance zwischen Trainingsdauer und Regeneration zu finden.

Ob du dich für kurze oder lange Einheiten entscheidest, hängt von deinen individuellen Zielen, deiner Zeitverfügbarkeit und deinem persönlichen Geschmack ab. Wichtig ist, dass du deinem Körper zuhörst und sowohl Trainingszeiten als auch Erholungszeiten berücksichtigst.

Tipps und Tricks für effektives Krafttraining 

Krafttraining ist mehr als nur das Heben von Gewichten. Du musst deine Einheiten gut einplanen und benötigst eine Menge Disziplin. Hier sind einige Tipps und Tricks, die dir dabei helfen, dein Krafttraining effektiver zu gestalten:

Erstelle einen Trainingsplan: Ein guter Trainingsplan berücksichtigt dein individuelles Trainingsziel, dein Trainingsniveau (Anfänger oder Fortgeschrittene) und die verfügbare Zeit für die Trainingseinheiten. Zum Beispiel könnten Anfänger mit einem Ganzkörpertrainingsplan beginnen und dreimal pro Woche trainieren.

Sei konsistent: Krafttraining erfordert Konsistenz. Es ist besser, regelmässig und konsequent zu trainieren, als gelegentlich übermässig lange und intensive Trainingseinheiten durchzuführen.

Variiere dein Training: Um Plateaus zu vermeiden und deinen Körper ständig herauszufordern, solltest du regelmässig Variationen in deinem Training einbauen. Du könntest die Übungen variieren, das Trainingsvolumen oder die Intensität ändern oder verschiedene Trainingsmethoden ausprobieren. 

Achte auf deine Ernährung: Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle beim Muskelaufbau. Achte darauf, dass du genügend Protein zu dir nimmst, um die Muskelregeneration und das Wachstum zu unterstützen. Denk auch an Kohlenhydrate und Fette, die dir die Energie liefern, die du für deine Trainingseinheiten benötigst. 

Gönne dir ausreichend Ruhe und Erholung: Unabhängig von deinem Fitnesslevel und deinen Zielen ist es wichtig, dass du ausreichend Zeit zur Regeneration einplanst. Du kannst zwar täglich trainieren, aber dabei musst du achten, dass du den trainierten Muskel am nächsten Tag nicht gleich wieder trainierst. 

Wenn du dich übermässig müde bist oder schmerzhaft fühlst, kann es sein, dass du eine zusätzliche Ruhezeit brauchst. Ebenso, wenn du das Gefühl hast, dass du noch viel Energie am Ende deiner Trainingseinheit hast, kannst du die Dauer oder Intensität deines Trainings zu erhöhen.  

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ideale Länge des Krafttrainings stark individuell variiert und von einer Reihe von Faktoren abhängt. Darunter Fitnessziele, Fitnesslevel, Regenerationsfähigkeit und verfügbare Zeit. Sowohl kurze als auch lange Trainingseinheiten haben ihre Vor- und Nachteile und können effektiv genutzt werden, um spezifische Trainingsziele zu erreichen. Wichtig ist, dass du auf deinen Körper hörst und dein Training an deine persönlichen Bedürfnisse und Ziele anpasst. Letztendlich ist die beste Trainingsdauer diejenige, die du konsequent beibehalten kannst und die dich motiviert, dein Bestes zu geben.